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ESG, verantwortungsvolle Unternehmensführung und Künstliche Intelligenz

Überall liest und hört man von ESG. Aber was steckt eigentlich hinter dem Akronym für Environment, Social und Governance? Darüber möchten wir Sie in diesem Beitrag informieren und insbesondere folgende Fragen beantworten: 

  • Was verbirgt sich hinter ESG?
  • Welcher Sinn und Zweck wird mit ESG im Unternehmenskontext verfolgt?
  • Welche Berichtsstandards gibt es?
  • Mit welchen Herausforderungen werden Unternehmen durch diese Entwicklungen konfrontiert?
  • Wie kann semantha Sie bei der Erstellung und Überprüfung Ihres Reportings unterstützen?

Was verbirgt sich hinter ESG?

Die Staats- und Regierungschefs dieser Welt haben sich im Rahmen der UN-Generalversammlung 2015 auf globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung geeinigt[1]. Dabei richtet sich die sog. Agenda 2030 nicht nur an die Vereinigten Staaten, sondern appelliert auch an die Wirtschaft und Gesellschaft, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Aus diesem Grund treiben weltweit Gesetzgeber regulatorische Vorhaben voran, um Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. 

Welcher Sinn und Zweck wird mit ESG im Unternehmenskontext verfolgt?

Unternehmen sollen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmenssteuerung nach dem Prinzip handeln, einerseits einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten und zum anderen resilient gegenüber äußeren Einflüssen zu sein[2]. Angesichts andauernder geopolitischer Konflikte, steigender Rohstoffpreise, Ressourcenverknappung, Fachkräftemangel und vielen anderen Herausforderungen mehr, ist dies kein leichtes Unterfangen. Um überprüfen und abgleichen zu können, wie gut ein Unternehmen in den ESG-Bereichen abschneidet, sind Unternehmen angehalten, über ihre Nachhaltigkeitstätigkeiten zu berichten. Inhaltlich geht es bei den drei Bereichen um das Folgende: 

Umweltkriterien (Environmental)

Die Umweltkriterien beziehen sich auf Auswirkungen von Geschäftsaktivitäten auf unsere Umwelt. Dazu gehören Faktoren wie zum Beispiel Emissionen, Energie- und Ressourcenverbrauch, Abfall- und Wassermanagement sowie die generelle Einhaltung von Umweltstandards.

Soziales (Social)

Im Bereich Soziales werden Faktoren wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion berücksichtigt. Dadurch wird der Umgang eines Unternehmens mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und der Gesellschaft im Allgemeinen bewertet.

Unternehmensführung (Governance) 

Die Unternehmensführung bezieht sich auf die „Führung und Lenkung“ eines Unternehmens. Dazu gehören unter anderem Themen wie die Vergütung von Führungskräften und die Besetzung der Führungsriege nach Geschlechtern. 

Welche Berichtsstandards gibt es?

Eine Orientierung für den Aufbau und den Inhalt der Nachhaltigkeitserklärung geben internationale Standards. Die GRI (Global Reporting Initiative) gilt als weltweit meist genutztes Rahmenwerk[3]. Daneben sind die SASB (Sustainability Accounting Standards Board) und die ISO (International Standard Organisation) weit verbreitet[3]. Das Vereinigte Königreich hat mit den Sustainability Disclosure Requirements (SDRs) ein eigenes Rahmenwerk erlassen, wonach Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen über ihr Nachhaltigkeitsengagement berichten müssen. Auch in den USA ist man aktiv: So entwickelt die US-Börsenaufsicht SEC Regeln zur Berichterstattung[4]. Die Europäische Union wird ebenfalls eigene Berichtsstandards einführen, nämlich die sog. „European Sustainability Reporting Standards” kurz “ESRS”. Den ersten Satz der Entwürfe für die ESRS hat die EFRAG am 22.11.2022 der Europäischen Kommission vorgelegt[5]. Voraussichtlich im August 2023 werden die Standards als delegierte Rechtsakte erlassen. In dem Bereich „Environment” enthalten sind die Standards E-ESRS E1 „Climate Change”, E-ESRS E2 “Pollution”, E-ESRS E3 „Water/Marine Ressources”, E-ESRS E4 „Biodiversity/Ecosystems” und E-ESRS E5 „Circular Economy”. Dem Bereich „Social” unterfallen die Standards E-ESRS S1 „Own Workforce”, E-ESRS S2 „Workers in the Value Chain”, E-ESRS S3 „Affected Communities” und E-ESRS S4 „Consumers and end-users”. Der Standard für den Bereich “Governance” sieht E-ESRS G1 „Business Conduct” und G2 (Geschäftsverhalten) vor. Zudem gibt es sogenannte Querschnittsstandards, nämlich die E-ESRS 1 „General Requirements” und die E-ESRS 2 “General Disclosures”.

Mit welchen Herausforderungen werden Unternehmen durch diese Entwicklungen konfrontiert?

Welchen Standards man auch immer folgt, man steht immer vor der gleichen Herausforderung: die passenden Informationen aus der Masse herauszufinden. Für quantitative Informationen gibt es bereits technische Lösungen. In Bezug auf qualitative Informationen war die Suche nach gewünschten Informationen bislang äußerst mühsam und zeitraubend. Denn qualitative Informationen finden sich häufig in Form natürlicher Sprache, verteilt in verschiedenen Dokumenten. Dabei kann die Information auf unterschiedliche Weise formuliert und auch in verschiedenen Sprachen ausgedrückt werden. Es gehört zu den täglichen Herausforderungen, in dieser Masse bestimmte Inhalte zu finden. Zwar geschieht dies in der Regel computergestützt. Dennoch kann die Tätigkeit enorm zeitaufwendig und fehleranfällig sein. Man denke nur daran, wie oft man per “STRG F” nach einem Schlagwort sucht, um eine bestimmte Information ausfindig zu machen, und wie oft dieser Vorgang scheitert, weil der gewählte Begriff nicht im Text vorkommt. Noch dazu sind Informationen zu einem Thema meist unterschiedlich formuliert. Da für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowohl quantitative als auch qualitative Informationen verarbeitet werden müssen, ist die administrative Belastung, berichtsrelevante Inhalte zu finden, sehr hoch.

Wie kann semantha Sie bei der Erstellung und Überprüfung Ihres Reportings unterstützen?

Mit Hilfe von semantha können Sie eine semantische Analyse unstrukturierter Textdateien vornehmen und so den gewünschten Inhalt aus einer Masse an Dokumenten unabhängig von der konkreten Wortwahl finden. Dank Smart Cluster können Sie Dokumente nach Themen kategorisieren und auf diese Weise Dokumente leichter auswerten. semantha hilft Ihnen außerdem dabei, zu überprüfen, ob in Ihrem Reporting alle relevanten Themen enthalten sind und identifiziert Berichtslücken. Damit sparen Sie nicht nur Zeit und Ressourcen. Sie verringern auch das Risiko einer unrichtigen oder unvollständigen Berichterstattung und die dadurch drohenden Sanktionen und Reputationsschäden. Mehr Anwendungsbeispiele von semantha, die Ihnen das ESG-Reporting erleichtern, finden Sie hier.


References

  1. Vereinten Nationen: Resolution der Generalversammlung vom 25.09.2015
  2. Needham et al: Nachhaltigkeitsberichterstattung mittelständischer Unternehmen – Lücken in der freiwilligen Berichtspraxis zu den Vorgaben der E-ESRS, BC 2022, 466 ff. 
  3. Heichl et al.: Status Quo vs. CSRD – Welchen Herausforderungen müssen sich Unternehmen künftig stellen? IRZ 2022, 523, 526. 
  4. Pressemitteilung der US Securities & Exchange Commission “SEC Proposes Rules to Enhance and Standardize Climate-Related Disclosures for Investors
  5. Pressemitteilung der European Financial Reporting Advisory Group vom 23.11.2022: “EFRAG delivers the first set of draft ESRS to the European Commission”

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