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Rechtsklarheit auf Knopfdruck: Heidelberger Volksbank prüft Zinsklauseln von Sparverträgen mit KI

Das Urteil des Bundesgerichtshofs zu Prämiensparverträgen bedeutet einerseits Rechtssicherheit, andererseits aber eine enorme finanzielle Mehrbelastung für betroffene Banken. Die Heidelberger Volksbank hätte zahlreiche Verträge manuell prüfen müssen und das innerhalb kürzester Zeit, um Klagen zu vermeiden. 

Das Unternehmen 

Die Heidelberger Volksbank gehört als Genossenschaftsbank zur Gruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Veränderung ist Teil der DNA des 1874 gegründeten Finanzinstituts. Dabei verfolgt die Bank einen Heidelberger Weg: Sie setzt auf neue Technologien und erfüllt die modernen Erwartungen an Tempo und Erreichbarkeit, stellt jedoch immer den Menschen und die persönliche Beratung in den Mittelpunkt. Die Zufriedenheit von Kunden und Mitgliedern ist Leitschnur ihres Handelns. Daher war es für den Vorstand selbstverständlich, proaktiv mit dem Urteil zu Zinsklauseln in Prämiensparverträgen umzugehen. 

Die Herausforderung

Viele Jahre waren Prämiensparverträge ein beliebtes Finanzprodukt. Auch bei der Heidelberger Volksbank schlossen zahlreiche Kunden die Verträge ab, um Vermögen aufzubauen. Allerdings bestätigte der Bundesgerichtshof im Oktober 2021, dass Verträge mit variablen Zinsklauseln rechtswidrig sind, wenn sie die den Zinssatz an einen nicht klar bestimmten Index knüpfen. 

Spätestens jetzt herrschte Klarheit: Die Volksbank Heidelberg musste sämtliche ihrer Prämiensparverträge auf Rechtskonformität prüfen, um ihre Rückstellungen anzupassen und Klagen der Sparer zu vermeiden. Denn seit der Einführung von Musterfeststellungsklagen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Privatpersonen ihr Recht einfordern, erheblich gestiegen. 

Die Bank musste mit einem zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand von mehreren Wochen rechnen. Um den diesen Aufwand zu minimieren, suchte sie nach digitalen Werkzeugen, die den Prüfprozess unterstützen könnten.

Die Lösung 

Bereits vor dem Urteil hatte sich die Geschäftsführung der Volksbank Heidelberg auf die Möglichkeit vorbereitet, dass das Urteil die bisherige Rechtsprechung bestätigt. Über eine persönliche Empfehlung erfuhr die Bank von thingsTHINKING und semantha®

Zunächst waren die Mitarbeiter skeptisch. Das Versprechen der Anwendung, tausende von Dokumenten innerhalb weniger Tage sicher auf Rechtskonformität zu prüfen, schien zu schön, um wahr zu sein. thingsTHINKING bot eine Live-Demo an, damit sich die Verantwortlichen selbst ein Bild von der Arbeitsweise der Software machen konnten. Im Oktober fand ein erster gemeinsamer Termin statt, in dem Verantwortliche der Volksbank den KI-Experten ihre Fragen stellen und sich selbst einen Eindruck von der Performance der Software machten.

Was ist das Besondere an semantha®? Die Software versteht Dokumente auf Bedeutungsebene, ohne langwieriges Training. Für die Bank hieß das: Auch wenn die Zinsklauseln unterschiedlich formuliert waren, kann die Software diese sicher erkennen und auch verlässlich identifizieren, ob die Klausel bestimmt oder unbestimmt und damit rechtswidrig ist. Die Live-Demo von semantha® überzeugte die Projektverantwortlichen. Es folgten interne Abstimmungen und im Januar das Go für den Einsatz in der Vertragsprüfung.  

Gemeinsam mit ihrem Ansprechpartner von thingsTHINKING definierte der Projektleiter beispielhaft Zinsformulierungen, sogenannte Hotspots, sodass semantha® auf Referenzwerte für ihre weitere Prüfung zurückgreifen konnte. Die Bank entschied sich, die Software für dieses einmalige Projekt nicht bei sich zu implementieren, sondern sich ausschließlich die Prüfergebnisse für eine menschliche Nachbegutachtung geben zu lassen. Damit reduzierten sich Kosten und Aufwand zusätzlich.

Die KI-Experten von thingsTHINKING haben die Dokumente via OCR eingelesen und ließen sie dann automatisch von semantha® prüfen. Der reine Prüfprozess war innerhalb von drei Tagen abgeschlossen. 

Das Ergebnis 

Im Februar, keine vier Wochen nach Projektstart, hatte die Volksbank Heidelberg die letzten Ergebnisse begutachtet. Auf Basis der Ergebnisse konnte die Bank ihre Rückstellungen anpassen. Sollten sich Kunden in Zukunft über ihren Prämiensparvertrag beschweren und sich auf das Urteil berufen, können die Bankmitarbeiter kurzfristig reagieren und sich bei ihrer Antwort auf die Prüfergebnisse berufen. 

Während viele andere Finanzinstitute noch mit dem Unsicherheitsfaktor Prämiensparverträge kämpfen, hat die Heidelberger Volksbank das Kapitel bereits geschlossen und kann sich wieder Zukunftsfragen widmen. 

“Bei der bisherigen zeitaufwändigen Überprüfung unserer Verträge und deren Dokumentation waren 20 Arbeitstage erforderlich. Die KI-basierte Lösung hatte in 2 Stunden die gleiche Arbeit erledigt. Das ergab eine Reduzierung der dafür erforderlichen Ressourcen um 98,75 % – sensationell!”

Christian Murr, Bereichsleiter Vorstandsstab, Heidelberger Volksbank

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